Sexuelle Präferenzstörungen
Unter Präferenz versteht man eine Vorliebe bzgl. des Geschlechts des Partners, der Art der damit einhergehenden sexuellen Aktivitäten oder eines Attributs des Partners. Der Partner kann real oder auch nur in der Vorstellung existieren. Präferenzen werden im Laufe des Lebens durch Lernerfahrungen erworben. Von Präferenzstörungen spricht man, wenn mit der Präferenz Risiken für die Person selbst oder für Dritte entstehen können in Form von psychischem Leid, eingeschränkter sexueller Selbstbestimmung, Leib oder Leben.
Bei den Präferenzstörungen spricht man auch von Paraphilien (früher: Perversionen) oder von Sexuellen Devianzen (Abweichungen). Neben einigen harmlosen Paraphilien gibt es auch Paraphilien, die rechtlich problematisch sein können, soweit die Fantasien in die Tat umgesetzt werden (Sexuelle Delinquenz). Daher ist zu unterscheiden zwischen der Paraphilie als reine Neigung und dem Ausleben auf der Verhaltensebene in Form von Impulsdurchbrüchen.
Unproblematische Paraphilien sind Fetischismus und Transvestitismus, problematisch können sein Sado-Masochismus, Voyeurismus, Exhibitionismus, Hebephilie und Pädophilie. Die zugrunde liegende Neigung kann kaum verändert werden, jedoch können verhaltenstherapeutische Strategien das Risiko von Impulsdurchbrüchen und Sexualstraftaten vermindern.